Tellur

Tellur
Tel|lur 〈n. 11; unz.; chem. 〉 braunschwarzes, nichtmetallisches chem. Element, Ordnungszahl 52 [<lat. tellus „Erde, Erdreich, Boden“]

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Tel|lur [lat. tellus, Gen.: telluris = Erde (als Himmelskörper u. Erdboden, auch als Göttin)]; das; -s; Symbol: Te: chem. Element aus Gruppe 16 des Periodensystems (Chalkogen), Protonenzahl 52, AG 127,60. Te ist ein Halbmetall, das in einer silberweiß glänzenden, krist. u. piezoelektr. sowie einer braunschwarzen amorphen Modifikation auftritt, Dichte 6,245 g/mL, Smp. 449 °C, Sdp. 1054 °C. In seinen meist giftigen Verb. tritt Te im Allg. in den Oxidationsstufen ‒2, +2, +4 u. +6 auf. Metallisches Te u. Telluride finden Verwendung als Legierungsbestandteile u. Katalysatoren sowie als thermo- u. photoelektrisch aktive Bauelemente in Elektronik, Optoelektronik u. Photovoltaik. Vgl. Tellura-.

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Tellur
 
[zu lateinisch tellus, telluris »Erde«] das, -s, chemisches Symbol Te, ein chemisches Element aus der sechsten Hauptgruppe des Periodensystems der chemischen Elemente. Tellur ist ein Halbmetall, das in zwei Modifikationen, als silberweißes, hexagonal kristallisierendes metallisches Tellur und als braunschwarzes, amorphes Tellur, auftritt. In seinem chemischen Verhalten gleicht es weitgehend dem in der gleichen Gruppe über ihm stehenden Element Selen, es zeigt jedoch stärker ausgeprägten metallischen Charakter. - Tellur zählt zu den sehr seltenen Elementen und steht in der Häufigkeit der chemischen Elemente an 74. Stelle. Es kommt in der Natur nur selten gediegen vor; meist tritt es in Form von Schwermetalltelluriden, v. a. in sulfidischen Kupfer-, Blei- und Molybdänerzen, sowie in Gold- und Silbervorkommen, auf. Nach Aufarbeitung der sulfidischen Erze findet es sich v. a. in Bleikammer- und Anodenschlämmen und wird daraus gewonnen; besonders wichtig ist die Gewinnung aus dem Anodenschlamm der Kupferelektrolyse, in dem Tellur in Form seines Dioxids, TeO2, anfällt, das mit Schwefeldioxid zu elementarem Tellur reduziert wird. - Verwendung findet Tellur als Legierungsbestandteil u. a. für Gusseisen, Kupfer und Blei zu Erhöhung der Härte und Zähigkeit. Hochreines Tellur dient zur Herstellung von Telluriden für die Halbleitertechnik.
 
Tellur wurde 1782 von dem Bergwerksdirektor Franz Josef Müller von Reichenstein (* 1740, ✝ 1825) in den Mineralen Nagyagit und Sylvanit entdeckt, aber erst 1798 von M. H. Klaproth als Element erkannt und isoliert.
 

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Tel|lur, das; -s [zu lat. tellus (Gen.: telluris) = Erde, so benannt wegen der Verwandtschaft mit dem Element ↑Selen]: silberweiß od. braunschwarz vorkommendes Halbmetall (chemisches Element; Zeichen: Te).

Universal-Lexikon. 2012.

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